Bild nicht mehr verfügbar.

Eine Impfung kann gegen Long Covid vorbeugen.

Foto: AP/Matt Dunham

Über das Phänomen von Long Covid, also den gesundheitlichen Spät- oder Langzeitfolgen einer Infektion, gibt es bislang noch wenige Erkenntnisse.

Eine neue Studie der Universitätsmedizin Mainz zeigt nun, dass 40 Prozent der Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, sechs Monate nach der Infektion noch über Long-Covid-artige Symptome klagen. Häufiger seien Frauen betroffen als Männer, erklärte die Universitätsmedizin Mainz am Montag, die für die Studie von Oktober 2020 bis Juni 2021 mehr als 10.000 wissentlich und unwissentlich infizierte Menschen in Deutschland untersucht hat. Kinder waren nicht mit einbezogen.

Jede dritte Person berichte zudem davon, mindestens sechs Monate nach einer Infektion die vorherige Leistungsfähigkeit nicht wieder erlangt zu haben. Gleichzeitig sagten aber auch 22 Prozent der Menschen, die keine Infektion durchgemacht haben, sich im Vergleich zu vor der Pandemie ungesünder zu fühlen und Symptome wahrzunehmen. Grund dafür sei, dass die häufigsten Long-Covid-Symptome wie Müdigkeit, Kurzatmigkeit oder Abgeschlagenheit so unspezifisch seien, sagte Studienleiter Philipp Wild. Es gebe noch kein einheitliches, klinisches Muster.

Weitere Studie geplant

Einen Zusammenhang gibt es laut Studie zwischen Long Covid und der akuten Infizierung: Je mehr Symptome während der akuten Erkrankung auftreten, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Long-Covid-Symptome folgen. Die meisten Beschwerden nehmen über die Zeit ab. "Viele der Beschwerden werden abklingen, aber es verbleibt eine Gruppe, die dauerhaft Beschwerden hat", so Wild. Das werde auch die Gesundheitssysteme in Zukunft massiv beschäftigen.

Die weiteren Auswirkungen wollen die Forscher nun in einer neuen Studie näher untersuchen. Sie wollen unter anderem klären, ob Corona-Impfungen vor den Langzeitfolgen schützen können. Mit ersten Ergebnissen sei etwa im zweiten Quartal 2022 zu rechnen. (red, 21.12.2021)